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● Ein Beispiel für moderne Vereinsarbeit

Der SC Budokan Maintal ist nicht nur erfolgreicher Kampfsport-, sondern auch engagierter Bildungsverein. 

Kampfsport auf Weltklasseniveau und Maintal. Das bringen wohl die wenigsten direkt miteinander in Verbindung. Doch die Stadt genießt in der internationalen Kampfsportszene schon seit Jahren einen ausgezeichneten Ruf. Und das liegt zu einem ganz großen Teil am SC Budokan Maintal. Der Name Budokan bezieht sich auf eine gleichnamige Kampfsporthalle in Tokio und bedeutet wortwörtlich „Ruhmeshalle der japanischen Kampfkünste“.

Die Halle in Japan ist bis heute Hauptbühne für nationale Kampfkunstwettbewerbe aller Art, darunter Aikido, Judo, Karate, Kendo, japanisches Bogenschießen, Sumo, Shorinjin Kempo, Naginata und japanischer Bajonettkampf.  

Nationale und internationale Erfolge 

Der kleine Maintaler Verein ist zwar nur in einem Bruchteil der genannten Kampfsportarten aktiv – dort aber sehr erfolgreich. Mehrere Deutsche Meister, Europameister und Weltmeister entstammen dem SC. Vor allem 2024 war dabei ein Jahr der Superlative. Bei der Ju-Jutsu-EM konnten sich mit Rado Mollenhauer, Alexander Sak, die Maintaler Ärztin Dr. Alexandra Borgman und Peter Häusser gleich vier Maintaler Athleten mit dem Titel schmücken. Häusser und Borgmann holten anschließend auch noch bei den Weltmeisterschaften Gold. „Allgemein" haben es in den letzten Jahren viele Sportlerinnen und Sportler geschafft, sich mit Medaillen zu belohnen.

Das ist vor allem der Arbeit von Rado Mollenhauer und Patrick Schreier, den Trainern im Bereich Ju-Jutsu und Brazilian Jiu-Jitsu, geschuldet“, erklärt Andreas Toth aus dem Vorstand. Mollenhauer etwa war selbst mehrmaliger Weltmeister und ist gleichzeitig auch noch als Bundestrainer im Deutschen Ju-Jutsu-Verband aktiv. Von seinem Wissen und seiner Erfahrung profitieren vor allem die jungen Athleten.

So wie Maximilian Häusser. Der begann eher durch Zufall und ohne Wettkampfgedanken als Elfjähriger in einer Schul-AG mit dem Ju-Jutsu. In einem Sport, in dem viele schon deutlich früher auf der Matte stehen, war er damit ein echter Spätstarter. Mollenhauer erkannte aber sein Talent und förderte ihn. Sieben Jahre später, im Juni 2025, krönte sich der inzwischen 18-Jährige zum Deutschen Meister der U21-Klasse. Im vergangenen November wurde er zudem bei der Weltmeisterschaft in Griechenland starker Fünfter. Eine bemerkenswerte Entwicklung. Häusser ist aber nur ein Beispiel für die hervorragende Arbeit, die innerhalb des Vereins geleistet wird. Auch Dominik Krause (ebenfalls Gold U21), Can Rasch (Bronze U21), Anas El Daoudi (Goldmedaille U16), Benjamin Kiefer und Mouad El Daoudi (beide Bronze in der U18) haben bei Deutschen Meisterschaften schon auf sich aufmerksam gemacht. 

Der Verein schickt seine Sportler aber nicht nur für nationale und internationale Wettkämpfe quer durch Europa, er holt die internationale Spitzenklasse auch regelmäßig nach Maintal. In der eigenen 400 Quadratmeter großen BudoArena finden immer wieder nationale und internationale Wettkämpfe statt. 2021 etwa die Europameisterschaften der Senioren, U21 und U18. 

Engagement über den Sport hinaus 

Doch wie schafft ein vergleichsweise kleiner Verein wie der SC Budokan das alles überhaupt? „Wir sind niemals mit dem Erreichten zufrieden. Für uns ist Stillstand Rückschritt“, sagt Toth, der den Verein im positiven Sinne als „sehr umtriebig“ charakterisiert. Und das betrifft nicht nur den sportlichen Bereich. Der SC Budokan ist auch ein sozial engagierter Bildungsverein. Als Träger der pädagogischen Schülerbetreuung an der Werner-von-Siemens-Schule in Dörnigheim bietet er tägliche Hausaufgabenhilfe, Nachmittagsprogramme und ein frisch gekochtes Mittagessen an. Er hält sogar eigene Hühner, deren Eier dann in der Betreuungsküche verarbeitet werden. 

Dafür braucht es natürlich auch die nötige Manpower. Der SC hat deshalb mehrere festangestellte Mitarbeiter und ist sogar zertifizierter Ausbildungsbetrieb. Fünf Azubis haben dort bislang ihre Lehre absolviert. Seit September 2024 gibt es wieder eine Auszubildende im Bereich Kauffrau für Büromanagement. 

Toth geht davon aus, dass das Thema Schülerbetreuung innerhalb des Vereins in den kommenden Jahren noch mehr in den Fokus rücken wird. „Es wird immer mehr Ganztagsschulen geben, dadurch werden auch weniger Kinder in die klassischen Sportvereine gehen und stattdessen Sport in den Schul-AGs machen“, glaubt er. Die Kinder dort für den Sport zu begeistern und im besten Falle auch für eine Vereinsmitgliedschaft zu gewinnen, das ist das große Ziel. „Wir wollen noch mehr Kinder und Jugendliche im digitalen Zeitalter davon überzeugen, dass Sport etwas Wichtiges ist, nicht nur was Bewegung angeht, sondern ganz speziell zur Charakterbildung und um ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln“, erklärt Toth. 

Mit einer einzigartigen Kombination aus erfolgreichem Kampfsporttraining, sozialem Engagement und Bildungsarbeit ist der Verein ein Beispiel dafür, wie moderne Vereinsarbeit heute aussehen kann. Dafür wurde der SC schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Dr.-Harald-Schmid-Preis für herausragende Jugendarbeit und dem ODDSET-Zukunftspreis. Das vielfältige Engagement zahlt sich aus. 70 Prozent der ca. 250 Mitglieder sind unter 16 Jahren. Zukunftssorgen wie so viele andere Vereine muss sich der SC Budokan Maintal wohl nicht machen. Die Chancen stehen also gut, dass Maintal auch in Zukunft in der Kampfsportszene einen herausragenden Ruf genießen wird. 

Text: Felix Hagemann

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